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Monat: Juni 2020

Abendspaziergang

Abendspaziergang

Die Freude, von welcher der antike Philosoph Epikur spricht, hat nichts Dekadentes an sich; sie ist eine Freude der Verfeinerung, des rechten Masses. Er sei mir an diesem Abend mein gedanklicher Begleiter. Ihm geht es um den Genuss, nicht den Konsum – um die stilleren Dinge, die das Dasein lebenswert machen: die Freude des Schauens, des Denkens, des Fühlens; die Freude an Farben, an Formen, an Licht und Schatten, das Staunen über die Schöpfung der Natur. Ich geniesse die Nacht,…

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Mohn

Mohn

Mohn – soweit das Auge reicht. Summen liegt in der Luft. Ein Fest für die Hummeln. Die selten gewordene Mohnbiene schneidet Stücke aus den roten Kronblättern und tapeziert die Brutkammern damit aus, und wir erfreuen uns schlicht und einfach an der Farbenpracht. Paul Celan hat den Mohn in seinem berühmten Gedicht “Corona” verewigt: “Wir lieben einander wie Mohn und Gedächtnis, und wir schlafen wie Wein in den Muscheln.” Der Mohn als Chiffre für das Bacchantische, das Rauschhafte. Auch diese Seite…

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Im Risiko liegt eine ungeahnte Kraft

Im Risiko liegt eine ungeahnte Kraft

Sie war eine französische Psychoanalytikerin und Philosophin, beschäftigte sich mit zeitgenössischen Lebensfragen, verfasste zahlreiche Werke, unter anderem “L’éloge du risque” (Lob des Risikos): Anne Duformantelle. Ich erinnere mich gut an die Zeitungsmeldungen im Juli 2017. Anne Durfourmantelle verbrachte ihre Ferien an der Côte d’Azur. Als plötzlich ein Sturm aufzog, sah sie, wie die zwei Kinder ihrer Freundin sich noch im Meer vergnügten und die drohende Gefahr nicht wahrnahmen. Anne Dufourmantelle eilte ihnen zu Hilfe, sprang ins Meer – und rettete…

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